„Burghausen schreibt“ – eine Anthologie von Burghausern für Burghauser
Eine Kurzgeschichtensammlung herausgeben? Sowas machen doch nur Verlage, oder nicht?
Marty Sennewald und Christin Moll tun das, ohne Erfahrung in Herausgeberschaft zu haben.
Der Leiterin der Stadtbibliothek schwebte schon lange ein solches Projekt vor, doch realisierbar war es erst mit dem Kontakt zum Literaturstipendiaten Marty Sennewald, der im Frühjahr/Sommer 2023 mehrere Monate in Burghausen verbrachte, um an seinem Erstling zu schreiben. Schreibwerkstätten und eine Lesetour durch mehrere Schulen im Landkreis verlängerten seinen Aufenthalt, der ursprünglich nur für acht Wochen geplant war.
Worum geht es eigentlich? Burghausen als Thema, ganz gleich in welchem Genre, sollten die literaturwissenschaftlichen Laien zu Papier bringen: Lyrik, Prosa, Glosse, Erinnerung – als Richtschnur galt lediglich die deutsche Sprache und nicht mehr als 12.000 Zeichen.
Dem Aufruf zur Auftaktveranstaltung im Herbst 2023 folgten gut 60 Burghauserinnen und Burghauser, die Interesse an diesem recht einzigartigen literarischen Projekt hatten. Ein Workshop im November, bei dem die Teilnehmer*innen ihre Texte besprechen und überarbeiten konnten, brachte Menschen zusammen und gute Ergebnisse hervor.
Bis Februar 2024 gingen über 60 Texte bei den Herausgebern ein, die von einer Jury kritisch begutachtet wurden. 38 davon gehen in das gedruckte Werk ein. Von der 11-jährigen Schülerin bis zum 81-jährigen Senior, vom Chatverlauf über das ironische Gedicht bis zur Nachkriegserinnerung ist Vieles dabei, was zum Nachdenken oder Schmunzeln anregt.
Vier professionelle Schriftsteller mit persönlichem Bezug zu Burghausen gesellen sich mit einer Geschichte zu den Amateuren, die wissbegierig und selbstkritisch an die Textarbeit herangingen.
Am 24. März 2025 erscheint „Ich weiß nicht, wie man anderswo erwachsen wird“ in der Erstauflage mit 1.000 Stück und wird im Buchhandel erhältlich sein.
Burghausen mit anderen Augen lesen!
„Ich war von der Euphorie der Burghauserinnen und Burghauser begeistert, mit der sie sich an die Arbeit gemacht haben. Die insgesamt 60 eingereichten Beiträge spiegeln genau das wider, was ich mir von der Idee einer Anthologie über Burghausen versprochen habe.“
Christin Moll
Leiterin Stadtbibliothek Burghausen